Ergänzungen
Einige Wappen
Zur näheren Information bitte auf die Wappen klicken.
Tiroler Adler
Das “Land im Gebirge”, wie Tirol bis ins 13. Jh.
bezeichnet wurde, gelangte im 11. Jh. an die
Bischöfe von Brixen und Trient, die es zur
Verwaltung an verschiedene Grafenfamilien
verliehen. Dabei waren die Grafen von Eppan,
Andechs und Tirol. Letztendlich kam das Land an
die Grafen von Tirol, deren Stammburg sich bei
Dorf Tirol nahe Meran in Südtirol befindet.
1363 übergab Grafin Margarete Maultasch Tirol
an den Habsburger Herzog Rudolf IV.
In Siegelbildern kommt der Tiroler Adler schon
1205 vor. Die älteste farbige Darstellung stammt
von 1340 in der Kapelle von Schloss Tirol.
Das Wappen zeigt einen roten Adler mit
goldenen Flügelspangen mit Kleeblattenden.
Doppelköpfiger Kaiseradler
Erstes Auftreten des Doppeladlers ist im 3. Jahrtausend v.
Chr. in Mesopotamien. Frühestens ab 1330 wird er zum
Symbol des byzantinischen Kaisers.
Erst mit Kaiser Sigismund dem Luxemburger tritt nach
dessen Kaiserkrönung 1433 (schon vorher 1410 auf Siegeln)
der Doppeladler für das Kaisertum auf.
Von 1433 bis zur Auflösung des Heiligen Römischen Reiches
Deutscher Nation im Jahre 1806 stellt der Doppeladler das
kaiserliche Symbol für dieses Reich. Mit der Gründung des
Kaisertum Österreich im Jahre 1804 erfolgte die Übernahme.
1867 wurde aus dem Kaiserreich Österreich die
Österreichisch-ungarische Monarchie, ebenfalls mit dem
Doppeladler. Gerne wird das Wappentier mit seinen zwei
Köpfen im Sinne Kaisertum Österreich und Königtum Ungarn
interpretiert.
Böhmen
Die erbliche Königswürde erlangte Ottokar I.
Pzremysl 1198. Ottokar II. (1253-1278) erwarb
Österreich, Steiermark, Kärnten und Krain von den
Babenbergern. Ab 1257 waren die Könige von
Böhmen Kurfürsten.
1526 trat für die Habsburger der Erbfall ein und
Böhmen blieb bis 1918 bei Österreich.
Das Wappen zeigt einen silbernen, goldbewehrten
und gekrönten Löwen mit Doppelschweif in Rot.
Habsburg
Im 11. Jh. erbauten die Habsburger bei Windisch an der
Aare in der heutigen Schweiz ihre Stammbung. Die
Grafschaft Habsburg hatten sie bis 1450 inne.
1273 wurde Graf Rudolf von Habsburg zum deutschen
König gewählt. Im Sieg gegen den Böhmenkönig
Ottokar Przemysl konnte er die Gebiete der
ausgestorbenen Babenberger erwerben. Mit diesem
Sieg in der Schlacht von Dürnkrut und Jedenspeigen im
Marchfeld (1278) begründete er die habsburgische
Herrschaft in Österreich und der Steiermark, die bis
1918 andauerte.
Das Wappen zeigt einen roten, blaubewehrten Löwen
in Gold, der seit Herzog Rudolf IV. (1359) eine (blaue)
Krone trägt.
Ungarn
Von 1437-1444 regierte der Habsburger König
Albrecht II. das Land. Matthias Corvinus (gest. 1490)
konnte sich gegen Böhmen und Österreich
durchsetzen. Kaiser Friedrich III. hielt im
Ödenburger Vertrag 1463 die habsburgischen
Erbrechte an Ungarn fest: Seit dem Pressburger
Frieden 1491 durfte sich Maximilian als König von
Ungarn bezeichnen. In der Schlacht von Mohacs
1526 wurde der Ungarkönig Ludwig II. besiegt und
verlor das Leben - Ungarn fiel an die Habsburger. Ab
Kaiser Ferdinand I. waren die Habsburger auch
Könige von Ungarn.
Das Wappen von Altungarn ist siebenmal von Rot
und Silber geteilt, jenes von Neuungarn zeigt einen
grünen Dreiberg mit Krone und Patriarchenkreuz.
Beide Wappen wurde um 1440 vereint.
Deutscher Orden
Der Deutsche Orden wurden 1198 im Zuge
der Kreuzzüge in Jerusalem zum Kampf gegen
die Heiden und zur Verteidigung des
Glaubens gegründet. Ab dem 13. Jh. diente er
auch zur Unterwerfung heidnischer Gebiete
in Preußen.
Wien war Sitz des Hochmeisters. Der
Habsburger Erzherzog Maximilian III. der
Deutschmeister (regiert in Tirol 1612-1618)
war Hochmeister des Ordens.
Das Wappen zeigt in Silber ein schwarzes, mit
einem goldenen Lilienkreuz belegtes Kreuz
und in der Mitte einen Schild mit einem
schwarzen Adler in Gold.
Burgund
Burgund bestand zur Zeit Kaiser
Maximilians I. aus vielen kleinen
Fürstentümern. Heute ist Burgund ein
Teil von Frankreich und den
Beneluxstaaten (Belgien, Niederlande
und Luxemburg). Das Land galt als
sagenhaft reich, was für die Habsburger
von Bedeutung war.
1477 heiratete Kaiser Maximilian I.
Maria von Burgund, die Tochter von
Herzog Karl dem Kühnen. Sie starb 1482
bei einem Jagdunfall, doch Burgund
blieb bei den Habsburgern.
Das Wappen zeigt schräge Balken von
Gold (Gelb) und Blau.
Kärnten
Im 8. Jh. kam Kärnten an Baiern, dann an die
Karolinger. 976 wurde das Land von Baiern
abgetrennt und zum Herzogtum erhoben.
1286 gelangte es an die Grafen von Tirol, 1335
an die Habsburger. Das Wappen der Herzöge
von Kärnten wird von diesen ab 1237 geführt.
In einem von Gold und Rot gespaltenen Schild
sind vorne drei übereinandergestellte,
schwarze, rotbezungte und -bewehrte,
schreitende Löwen, hinten ein silberner
Balken.
Hier ist das Wappen mit dem österreichischen
Bindenschild dargestellt.
Lothringen
Das Herzogtum Lothringen wurde ab 1729 von Franz
Stephan von Lothringen, dem Ehemann Maria Theresias
und spätern Kaiser Franz I., regiert. Im Rahmen des
polnischen Erbfolgekriegs kam Lothringen 1735 an
Polen, 1766 an Frankreich. Dafür wurde Franz Stephan
mit der Toskana, wo die Medici ausgestorben waren,
entschädigt.
Der Habsburger Kaiser Karl VI. hatte keine männlichen
Erben. Seine Tochter Maria Theresia übernahm die
Erbfolge. Durch ihre Hochzeit mit Franz Stephan von
Lothringen wurde die neue Linie Habsburg-Lothringen
gegründet, die heute noch besteht.
Das Wappen zeigt in Gold einen roten
Schrägrechtsbalken, der mit drei silbernen,
gestümmelten Adlern belegt ist.
Niederösterreich
976 wurden die Babenberger mit einer Mark belehnt (Gebiet nördlich und
südlich der Donau zwischen den Flüssen Enns im Westen und Traisen im Osten).
Die Babenberger konnten ihren Besitz kontinuierlich vergrößern. 1156 wurde aus
der Mark ein Herzogtum, 1282 kamen die Habsburger in den Besitz des Landes.
Die Babenberger führten seit 1156 einen einköpfigen Adler im Wappen. In einem
Siegel Herzog Friedrichs II. von 1230 kommt erstmals der rot-weiß-rote
Bindenschild vor.
Das Fünfadlerwappen erscheint um 1335, offenbar als Fabelwappen des hl.
Leopold. Herzog Rudolf IV. der Stifter nahm dieses Wappen von “Altösterreich”
auf und ließ es ab etwa 1360 neben dem Bindenschild (rot-weiß-rot -
Neuösterreich) treten.
Die Humanisten führten das Wappen auf die Antike zurück, wobei die Adler als
Lerchen missverstanden wurden, wodurch eine Verbindung zu der einst in Wien
stationierten römischen Lerchenlegion hergestellt wurde. Die Wappen Alt- und
Neuösterreichs blieben bis 1804 gleichzeitig Wappen des Hauses Österreich und
des Landes unter der Enns (Niederösterreich).
Die Farben des Landes Niederösterreich sind Blau und Gelb.
Oberösterreich
Im Hochmittelalter gliederte sich das Land in mehrere
Gebiete. Der Traungau kam 1192 von den steirischen
Herzögen an die Babenberger. 1254 wurde das Gebiet mit
Österreich vereint und bildete westlich der Enns eine
eigene Verwaltungseinheit. Mitte des 15. Jh. erfolgte die
Trennung der Landstände ob der Enns (OÖ) und unter der
Enns (NÖ). 1504 erwarb Kaiser Maximilian I. das
Mondseerland, 1779 kam unter Kaiser Joseph II. das
Innviertel dazu.
In einem gespaltenen Schild befindet sich vorne in
Schwarz ein goldener, rotbezungter Adler mit roten
Krallen, der hintere Teil ist dreimal von Silber und Rot
gespalten (auf dieser historischen Darstellung aus dem 16.
Jh. ist es umgekehrt).
Krain
Krajina bedeutet im Slowenischen
“Grenzland”. Um 828 und dann wieder
nach der Schlacht auf dem Lechfeld
(955) wurde eine Mark Krain
gegründet. 1282, endgültig dann
1335, kam Krain an das Haus
Österreich. Heute bildet das Gebiet
den westlichen Teil von Slowenien.
Der Adler ist blau, die Brustspange ab
1463 von Rot und Gold geschacht
(vorher rot-silbern).
Kroatien
Der Wappenschild geht vermutlich auf die Initiative Kaiser
Maximilians I. zurück, der nach dem Frieden von Pressburg 1491
neben dem regierenden König Wladislav II. der Titularkönig des
Königreichs Ungarn und seiner Nebenländer wurde, zu denen
Kroatien gehörte. Schon bald nach 1491 dürfte Maximilian das
Wappen in Auftrag gegeben haben. Es handelt sich um ein
typisches “sprechendes Wappen” mit Quadraten, eine Anspielung
auf den ähnlichen Klang des Wortes Quadrat für Kroat.
Die älteste Darstellung aus dem Jahre 1495 befindet sich im
sogenannten Quaternionenadler im Laubengewölbe des Hauses
Herzog-Friedrich-Straße Nr. 35 in Innsbruck.
Das Wappen besteht aus einem in 25 Felder von Rot und Silber
(Weiß) geschachten Wappenschild.
Steiermark
772 kam das Gebiet der heutigen Steiermark an das
Herzogtum Baiern, dann an die Karolinger. Seit dem 10.
Jh. sind mehrere Grafschaften nachweisbar, die im 11.
und 12. Jh. zur Markgrafschaft bzw. zum Herzogtum
(1180) Steiermark vereinigt wurden. Die Residenz
befand sich damals in Steyr im heutigen
Oberösterreich.
Herzog Ottokar IV. vererbte sein Land 1192 an die
Babenberger. 1260-1276 regierte der Böhmenkönig
Ottokar II. Przemysl. 1281 kam das Land mit Österreich
(OÖ, NÖ) an die Habsburger.
1378-1457 und 1564-1619 residierte eine Nebenlinie
der Habsburger in Graz - steirische Linie.
Nach dem Ersten Weltkrieg musste der südliche Teil des
Bundeslandes an Jugoslawien abgetreten werden.
Der steirische Panther ist zuerst auf einem
Herzogssiegel Ottokars III. aus den 1160er Jahren
nachweisbar.
In grünem Schild befindet sich ein silberner,
rotgehörnter und -bewehrter Panther, aus dessen
Rachen Flammen herauslodern.
Wappen der Toskana - Familie Medici
Über Jahrhunderte herrschten die Medici in der
Toskana. Nach ihrem Aussterben fiel die Toskana
1737 im Tausch gegen sein Stammland Lothringen an
Herzog Franz Stephan von Lothringen, dem Ehemann
Maria Theresias. Beider Sohn Erzherzog Leopold
(später Kaiser Leopold II.) heiratete 1765 in Innsbruck
die spanische Prinzessin Maria Ludovica und
übernahm das Großherzogtum Toskana.
In der österreichischen Heraldik kommt das Wappen
jedoch schon 1632 bei Claudia de’ Medici vor, der
Gattin von Erzherzog Leopold V.
Das Wappen zeigt fünf Kugeln in Gold. Die oberste
sechste Kugel ist blau, etwas größer als die anderen
roten und ist mit drei goldenen Lilien belegt.
Mailand - Sforza
1395 verlieh der Luxemburger König Wenzel dem
Stadtherrn von Mailand Giangaleazzo Visconti den
Herzogtitel. Nach dem Aussterben der Visconti im
Mannesstamm im Jahre 1447 kam Francesco Sforza an die
Macht. Als 1535 der letzte Sforza starb, gelangte das
Herzogtum an Spanien, 1714 an Österreich. Im Frieden
von Campoformio wurde Österreich 1797 für die
Abtretung von Mailand mit Venetien entschädigt. Erst
1814 kehrte Mailand zu Österreich zurück.
Dargestellt ist eine Schlange mit einem Kind im Maul. Der
Ursprung ist unklar, doch eine Legende berichtet von einer
Schlange, die ein Kind aus einem brennenden Haus in
Mailand gerettet haben soll.
Deutscher Königsadler
Grundsätzlich findet sich der Adler schon in der
Antike und ist ein Symbol der Herrschermacht. Die
älteste Darstellung stammt aus dem Iran des 4.
vorchristlichen Jahrhunderts. Der Adler steht
allgemein für Kampflust, Schnelligkeit, Gewandheit,
Eleganz und einen scharfen Blick. Er wurde nicht nur
zum Symbol für Kaiser und Reich, sondern auch für
viele eigenständige Fürsten und Städte.
Vermutlich verwendete Kaiser Karl der Große das
Wappentier für das erneuerte Römische Reich. Erst
mit Kaiser Friedrich I. Barbarossa kann man von
einem Wappentier des Kaisers sprechen - damals
noch der einköpfige Adler. Vor 1433 verwendete
auch der römisch-deutsche Kaiser den einköpfigen
Adler.
Österreichischer Bindenschild
Dieses Wappen findet sich erstmals um 1230 unter
Herzog Friedrich II. Babenberger und wurde zum
offiziellen Wapen der österreichischen Herrscher. Es
ist sehr oft bei Darstellungen der Familie Habsburg
zu finden. Die Herkunft ist unklar. Oft wird das
niederösterreichische Grafengeschlecht Poigen-
Hohenburg-Wildberg als Ursprung genannt, doch das
ist fraglich.
Legende: Der Waffenrock des Babenberger Herzogs
Leopold V. soll im Zuge der Kreuzzüge in der Schlacht
von Akkon (1190/91) blutgetränkt gewesen sein. Als
er den mittleren Gurt abnahm, kam darunter das
weiße Hemd zum Vorschein.
1919 wurden die Farben Rot-Weiß-Rot auch für die
Flagge der Republik Österreich übernommen.