Maximilian und Innsbruck
Innsbruck vor Maximilian
Eine erste Marktsiedlung unter den Grafen von Andechs wurde ab 1133
auf der linken Innseite, im Bereich der heutigen Stadtteile Mariahilf und
St. Nikolaus, angelegt. Hier kam der Verkehr aus dem Oberinntal (von
Vorarlberg, der Schweiz und Deutschland) und dem Unterinntal (von
Deutschland) zusammen und führte weiter über eine Brücke in Richtung
Brennerpass nach Italien. Umgekehrt gelangten Waren von Italien über
Innsbruck nach West-, Mittel- und Nordeuropa. Italien ist mit den großen
Häfen Venedig und
Genua allerdings auch
als Tor zu Indien, China
und anderen
bedeutenden
Handelsgebieten zu
sehen.
Ab 1180 entstand im Bereich der Südseite der Innbrücke eine mit
Stadtmauer und Stadtgraben befestigte Siedlung - die heutige Altstadt.
1180 gilt auch als das Gründungsjahr von Innsbruck. Das genaue Jahr der
Stadterhebung ist jedoch unbekannt.
Innerhalb der Stadtmauer
wurden Häuser, Straßen, Plätze,
eine Kirche mit Friedhof, das
Rathaus, der Stadtturm etc.
errichtet.
1420 verlegte der Tiroler
Landesfürst Herzog Friedrich IV.
mit der leeren Tasche den Sitz
der Regierung von Meran nach
Innsbruck. Das brachte einen
starken Aufschwung der Stadt.
Vor seiner Residenz, dem
Neuhof (Goldenes-Dachl-
Gebäude), befand sich ein großer Stadtplatz, wo Märkte, Turniere,
Schauspiele und vieles mehr abgehalten wurden. Hier führte auch die
Straße vom Brennerpass vorbei zur Innbrücke, von dort ein Stück steil
aufwärts (heutige Höttinger Gasse) und
weiter auf der Anhöhe in Richtung Westen
bzw. Osten. Unzählige Fuhrwerke und
Reisende benutzten auf ihrem Weg von
Deutschland nach Italien und umgekehrt die
Straße durch die Stadt. Zahlreiche Händler,
Kaufleute, Handwerker und Beamte wohnten
hier. Innsbruck erhielt besondere Rechte.
Märkte und verschiedene andere
Veranstaltungen wurden hier abgehalten und
brachten Geld. Von großer Bedeutung für die
Stadt waren auch die Silber- und
Kupfervorkommen im nahen Schwaz.
Bemerkungen zu Stadterhebung
Wurde ein bedeutender Ort zur
Stadt erhoben, waren dazu zwei
Voraussetzungen notwendig.
Erstens musste ein Landesfürst den
Willen zur Stadterhebung
bekunden, zweitens war eine
Befestigung mit Mauer, Graben,
Toren und Türmen Bedingung.
1180 gilt mit dem Bau der Altstadt
zwar als Gründungsdatum von
Innsbruck, doch das genaue Jahr
der Stadterhebung ist unbekannt.
Es liegt zwischen 1187 und 1204
und geht auf die Grafen von
Andechs zurück. Erhalten ist eine
Urkunde aus 1239, die das
Stadtrecht bestätigt. Ein Relief auf
dem Historischen Rathaus in der
Altstadt weist darauf hin.
Die Stadtmauer selbst bildet noch
großteils die Außenseite der
Häuser zum einstigen Stadtgraben.
Der Stadtgraben verlief vom Inn
entlang des Marktgrabens,
Burggrabens, des Rennwegs (vor
der Hofburg) und der Herrengasse
zurück zum Inn. 1765, als
Erzherzog Leopold, Sohn von Maria
Theresia, in Innsbruck die
spanische Prinzessin Maria
Ludovica heiratete, wurde der
Graben zugeschüttet.