Große Figuren Herzog Ernst der Eiserne (1377-1424)

Ernst der Eiserne war der Sohn von Herzog Leopold III. und der Viridis Visconti und in erster Ehe mit Margarete von Pommern, in zweiter Ehe mit Zimburgis von Masowien verheiratet. Sein Vater und seine zweite Frau sind ebenfalls in der Hofkirche verewigt. Beim Tod seines Vaters, der 1386 in der Schlacht von Sempach fiel, war Ernst erst neun Jahre alt und gelangte in die Vormundschaft seines Onkels Herzog Albrecht III. Nach dessen Tod übernahm Ernsts älterer Bruder Wilhelm die Vormundschaft. 1406 erhielt Ernst die Steiermark und 1411 nach dem Tod seines Bruders Herzog Leopold IV. Kärnten und Krain. Ernst ließ sich 1414 als der letzte Herzog von Kärnten einsetzen und bezeichnet sich ab diesem Jahr als Erzherzog von Österreich. Den Titel “Pfalzerzherzog” hatte Herzog Rudolf IV. der Stifter 1359 im gefälschten Privilegium maius erfunden, um mit den sieben Kurfürsten, die den deutschen König wählten, gleichgestellt zu sein. Der damalige Kaiser Karl IV. hatte die Urkunde aber nicht anerkannt. Erst Kaiser Friedrich III., Vater von Kaiser Maximilian I. und Sohn von Ernst dem Eisernen, bestätigte das Privilegium maius im Jahre 1453. Ab diesem Jahr war Österreich bis 1804 Erzherzogtum, dann Kaisertum. Deshalb trugen die Mitglieder des Hauses Habsburg von 1453 bis zum Ende der Monarchie 1918 offiziell den Titel Erzherzog bzw. Erzherzogin. Mit Ernst dem Eisernen beginnt die steirische Linie der Habsburger. Sein Sohn Herzog Friedrich V. (Kaiser Friedrich III.) beerbte die beiden anderen Linien, die albertinische Linie mit Herzog Albrecht V. (als deutscher König Albrecht II.) und dem letzten Spross Ladislaus Postumus sowie die Tiroler Linie mit Herzog Friedrich IV. mit der leeren Tasche und dessen Sohn Erzherzog Sigmund dem Münzreichen. Sigmund hatte keine erbberechtigen Kinder. Probleme hatte Ernst der Eiserne mit Kaiser Sigismund dem Luxemburger. Im Konzil von Konstanz beanspruchten drei Männer den Stuhl Petri. Herzog Friedrich IV. von Österreich, Graf von Tirol, Bruder von Ernst dem Eisernen, unterstützte den falschen Papst, worauf ihm Kaiser Sigismund die Acht erklärte und er seine Länder verlor. Tirol war ein reiches Land, das Ernst der Eiserne nach der Absetzung Friedrichs nur zu gerne verwaltete. Von großer Bedeutung waren die Silber- und Kupfervorkommen in Schwaz. Das führte zum Streit der beiden Brüder und unwillig musste Ernst Tirol wieder abtreten. Den Beinamen “der Eiserne” erhielt er erst nach seinem Tod wegen seiner starken Manneskräfte. Er richtete eine gut funktionierende Verwaltung ein und wurde durch rege Bautätigkeit bekannt, vor allem in Wiener Neustadt. Ernst starb 1424 in Graz und wurde in Stift Rein bei Graz beigesetzt.