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Maximilian und Innsbruck
Kaiser Maximilian I. kam sehr gerne nach Innsbruck. Leider
blieb er nie sehr lange, meist nur wenige Tage oder Wochen.
Er reiste viel herum, da er sich um seine Länder kümmern
musste. Hauptstadt gab es damals keine, aber Maximilian
machte Innsbruck zum Zentrum seiner Verwaltung und
seiner Behörden.
Wenn er sich in Innsbruck aufhielt, wohnte der Kaiser meist
in der Hofburg. Sein Hofstaat umfasste rund 450 Personen,
darunter Beamte, Minister, Berater, Angestellte für den
täglichen Ablauf (Köche, Schneider, Heizer, Stallburschen,
Türhüter, Wasserträger, Schmiede, aber auch Ärzte,
Apotheker und viele andere). Mit diesem Hofstaat reiste er
auch herum.
Maximilian liebte große Feste. Turniere vor dem Goldenen
Dachl oder im Hof der Hofburg, Musikveranstaltungen,
Tanzfeste, Maskenfeste etc. waren an der Tagesordnung.
Diese Festlichkeiten verschlangen viel Geld.
Das wohl bekannteste Denkmal, das er errichten ließ, ist das
Goldene Dachl, ein Prunkerker mit 2657 vergoldeten
Kupferschindeln. Die Reliefs unten zeigen verschiedene
Wappen, jene oben in der Mitte zweimal den Kaiser und links
und rechts Moreskentänzer.
Da der Kaiser starkes Interesse an einer gut funktionierenden
Armee zeigte, ließ er außerhalb der Stadt ein großes
Waffenlager anlegen, das Zeughaus an der Sill. Hier lagerten
Waffen für viele tausend Soldaten.
In der Umgebung der Stadt gab es mehrere Gusshütten zur
Herstellung von Geschützen und Plattnereien, in denen
Rüstungen angefertigt wurden.
Die damals berühmtesten deutschen Künstler standen im
Dienst des Herrschers. Albrecht Dürer malte Porträts des
Kaisers. Maximilian war überzeugt, dass er durch Kunstwerke,
die er in Auftrag gab, nach seinem Tod nicht vergessen
werden würde. Das war ihm sehr wichtig. Das Goldene
Dachl, der Umbau zahlreicher Altstadthäuser, der
Wappenturm am Ausgang der Hofgasse zur Hofkirche sind
nur einige Beispiele. Wichtig für ihn war auch die Darstellung
von Wappen.
Maximilian sprach immer wieder von einem großen Grabmal
und gab dazu den Guss überlebensgroßer Figuren in Auftrag.
Wo dieses Grabmal stehen und wie es aussehen sollte, das
sagte er jedoch nicht. Erst sein Enkel Kaiser Ferdinand I. ließ
Jahrzehnte nach Maximilians
Tod die Hofkirche in Innsbruck
erbauen. Das dortige
Kaisergrabmal ist allerdings
leer. Maximilian liegt in Wiener
Neustadt südlich von Wien
begraben, wie er es in seinem
letzten Testament vor seinem
Tod in Wels in Oberösterreich
bestimmte.
Wer heute durch Innsbruck spaziert, der trifft immer wieder
auf Spuren, die an den großen Herrscher erinnern.
Gegenüber dem Stadtturm befindet sich das Café
Katzung. Das hat natürlich nichts mit Maximilian zu
tun, aber am Eckerker zeigen dir Reliefs mit Turnier-
und Musikantenszenen, was sich auf dem Platz hier
abgespielt hat.