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Maximilians zwei Ehefrauen Warum heiraten heute die meisten Menschen? Richtig, weil sie sich lieben. Liebe spielte in den Adelshäusern früher grundsätzlich keine Rolle. Wurden Kinder geboren, machten sich die Eltern schon sehr früh Gedanken über deren Ehepartner. Macht und Einfluss eines Herrscherhauses sollten durch passende Heiraten vergrößert werden. Stell dir vor: Manchmal wurden schon Heiratsverträge geschlossen, bevor die Kinder noch geboren waren! Die wichtigste Aufgabe einer Fürstin war, möglichst viele Kinder zu bekommen, vor allem männliche Erben. Kaiser Friedrich III., der Vater von Kaiser Maximilian I., suchte eine passende Ehefrau für seinen Sohn und nahm dazu Verhandlungen mit dem Herzog von Burgund auf. Dessen Tochter, Maria von Burgund, war damals 15 Jahre alt, Maximilian 13. Burgund war ein sehr reiches Land und die Habsburger benötigten ständig Geld. Doch erst im Jahre 1477 heirateten beide: Maria im Alter von 20 Jahren, Maximilian im Alter von 18 Jahren. Maximilian reiste zu ihr nach Gent im heutigen Belgien, wo sie sich erstmals kurz vor der Hochzeit sahen. Weder Brautigam noch Braut verstand die Sprache des anderen. Burgund war sehr reich, das Leben am Herzogshof von Luxus gekennzeichnet. Maximilian und Maria verliebten sich ineinander und verlebten eine sehr schöne Zeit. Liebe war allerdings keine Selbstverständlichkeit. Bald schenkte Maria einem Sohn das Leben, der als Philipp der Schöne bekannt wurde. Es folgte die Tochter Margarethe. Eine Lieblingsbeschäftigung am Hof war die Jagd. Leider stürzte Maria 1482 bei einem Jagdausflug so unglücklich, dass sie starb. Nur fünf Jahre waren beide verheiratet gewesen und Maximilian hatte die ganze Zeit in Burgund verbracht. Er trauerte sehr um seine geliebte Gattin. Maria war die Erbin von Burgund und das Land kam somit an die Habsburger. 1494 heiratete Maximilian nochmals, diesmal Bianca Maria Sforza aus Mailand. Es war dies auch eine politische Heirat, jedoch ohne Liebe. Sie wohnte in der Innsbrucker Hofburg. Ihr Gatte vernachlässigte sie und war meist auf Reisen. Wichtig war für ihn das Geld, das sie in die Ehe mitbrachte, die so genannte Mitgift. Leider konnte sie keine Kinder bekommen. Sie liebte Maximilian, der jedoch wenig von ihr wissen wollte. Als sie 1510 starb, kam der Kaiser nicht einmal zu ihrem Begräbnis. Bianca Maria Sforza ist in Stift Stams im Tiroler Oberinntal bestattet.