Grabmal als Gesamtes
Programm der großen
Figuren
Zentral sind die geplanten 40 überlebensgroßen Figuren, von denen 28
ausgeführt wurden, die das Grabmal umstehen. Sie lassen ein ganz
genaues Programm erkennen.
Kontinuität der Kaiseridee des antiken Rom, verbunden mit dem
mittelalterlichen Christentum
•
Dazu gehören Cäsar (nicht ausgeführt) als Gründer des antiken
Kaisertums und Karl der Große (nicht ausgeführt) als Erneuerer des
Kaisertums im christlichen Sinn.
•
Eine zweite Wurzel der Herleitung des mittelalterlichen
Herrschergedankens geht von der Idee des germanischen
Heerführers aus und wird vom Ostgotenkönig Theoderich über den
Merowingerkönig Chlodwig bis Karl den Großen geführt. Chlodwig
verkörpert auch das Christentum.
Vorfahren aus dem Hause Habsburg
Hier waren mehr Figuren geplant als tatsächlich ausgeführt wurden. Die
bestehende Reihe führt von Graf Albrecht IV. zu dessen Sohn König
Rudolf I., dann weiter zu König Albrecht I. und dessen Gattin Elisabeth
von Görz-Tirol, weiters zu Herzog Albrecht II. dem Weisen, dem Lahmen.
Die direkte Linie ist vertreten durch Herzog Leopold III., dessen Sohn
Herzog Ernst den Eisernen mit seiner Gattin Zimburgis von Masowien,
deren Sohn Kaiser Friedrich III. und gipfelt schließlich in Friedrichs Sohn
Kaiser Maximilian I.
Nebenlinien der Habsburger
Nach Herzog II. dem Weisen, dem Lahmen:
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Albertiner Linie mit Herzog Albrecht V. (König Albrecht II.) mit
Gattin Elisabeth von Ungarn
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Tiroler Linie mit Herzog Friedrich IV. und dessen Sohn Erzherzog
Sigmund dem Münzreichen
Familie Maximilians
Dargestellt sind Maximilians zwei Ehefrauen Maria von Burgund und
Bianca Maria Sforza, seine beiden Kinder Herzog Philipp der Schöne und
Erzherzogin Margarethe sowie seine Schwester Erzherzogin Kunigunde.
Anspruch Maximilians auf ein europäisches Imperium, vertreten durch
seine Heiratspolitik
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Durch seine Heirat mit Maria von Burgund gewann Maximilian das
reiche Herzogtum Burgund, vertreten durch Herzog Philipp dem
Guten (Großvater der Maria von Burgund) und Herzog Karl dem
Kühnen (Vater der Maria von Burgund). Dazu gehört auch Johann
von Portugal, ein Vorfahre der Mutter Maximilians.
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Auf den Erwerb Spaniens und damit auch der neuen Kolonien in
Mittel- und Südamerika weisen Johanna die Wahnsinnige, Gattin
von Maximilians Sohn Philipp dem Schönen, und ihr Vater König
Ferdinand von Aragon hin.
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Dazu zählt auch König Artus (Arthur) von England, da die Stiefmutter
der Maria von Burgund Engländerin war. In diesem Sinne dachte
Maximilian auch an Ansprüche gegenüber England. Allerdings
symbolisiert König Artus auch das Ideal des Rittertums.
Christentum und Habsburger als Schutzherren
Hier sind neben König Chlodwig und Kaiser Karl dem Großen (nicht
ausgeführt) auch der Babenberger Markgraf Leopold III. der Heilige und
Gottfried von Bouillon, der erste König von Jerusalem, zu nennen.
Erbrecht innerhalb Österreichs
Dafür steht der Babenberger Markgraf Leopold III. der Heilige. Der letzte
steirische Herzog Ottokar wurde nicht ausgeführt.
Anspruch auf Böhmen und Ungarn
Geplant dazu waren König Stefan von Ungarn und seine Gattin Gisela
sowie Ladislaus Postumus. Ausgeführt wurde aber nur Herzog Albrecht V.
(König Albrecht II.) von der albertinischen Linie. Erst mit der
Doppelhochzeit von Maximilians Enkeln gelang der Erwerb Ungarns und
Böhmens, tatsächlich 1526.
Nicht ausgeführte Figuren: Cäsar, Karl der Große, Stefan von Ungarn und
seine Gattin Gisela, Ladislaus Postumus, Viridis Visconti (Gattin von
Erzherzog Leopold III.), Maximilians Mutter Eleonore von Portugal,
Ottokar von Steiermark und einige frühe habsburgische Ahnen (Hugo,
Radpot, Theobert, Ottobert).