Leben - Politik
Italienkriege
Französisches Bündnis
Trotz schlechter Erfahrungen hielt der Kaiser am französischen Bündnis
zunächst fest. Da er aber von den Franzosen öfter enttäuscht worden war
und durch das Versprechen der Spanier und des Papstes, durch einen
günstigen Frieden mit Venedig Verona und Friaul zu bekommen,
beendete Maximilian das Bündnis mit den Franzosen.
Venedig weigerte sich jedoch, dem Kaiser Verona und Vicenza abzutreten.
Als Antwort stieß der Papst die Venezianer aus dem Bündnis und bildete
mit dem Kaiser, den Eidgenossen (Schweiz), König Ferdinand II. von
Aragon, König Heinrich VIII. von England und den Sforza in Mailand eine
Neue Heilige Liga.
Venedig stand alleine da und verbündete sich mit Frankreich.
Frankreich hatte Italien räumen müssen. Der Weg zur Wiederherstellung
der deutschen Reichsherrschaft in Italien schien für Maximilian offen. Der
junge Massimiliano Sforza konnte nach Mailand zurückkehren, ebenso die
Medici nach Florenz. Frankreich schien von allen Seiten eingegrenzt,
Venedig völlig isoliert.
Maximilian griff Frankreich mit Unterstützung der Engländer und der
Eidgenossen in den Niederlanden an. 1513 glückte ihm der zweite Sieg
bei Guinegate, wo er schon in jungen Jahren die erste Schlacht seines
Lebens gewonnen hatte. Doch wiederum blieb die Einkreisung und
Vernichtung Frankreichs aus.
Venedig war nicht zu erobern und gab seine Festlandbesitzungen nicht
preis. Die Hilfsmittel der Erblande waren erschöpft, die Reichsfürsten
beteiligten sich sowieso nicht.
Der Kaiser fühlte sich alt und krank, weshalb der dem jungen
französischen König Franz den Frieden anbot. Dieser jedoch überschritt
die Alpen, schlug die Eidgenossen, gewann Mailand zurück und konnte
sich in der Lombardei behaupten. Wieder schien die Reichsherrschaft in
Italien gefährdet, die Vorherrschaft Frankreichs in Europa und der
Übergang der Kaiserkrone an Frankreich nicht zu verhindern. Der Kaiser
brach die Belagerung von Mailand plötzlich ab. Die Soldaten rebellierten,
da sie keinen Sold bekamen. So zog sich Maximilian nach Österreich
zurück und verlor die letzten kaiserlichen Gebiete in Italien an die
Franzosen und Venezianer. Maximilian war misstrauisch, enttäuscht und
durch Krankheit schwer zermürbt.
Schlacht bei Guinegate 1513
Die Schlacht bei Guinegate, einem
französischen Ort in der Picardie,
fand am 16. August 1513 statt.
Kaiser Maximilian I. sowie König
Heinrich VIII. von England
bezwangen die französische Armee
unter der Führung von Ludwig I.,
Herzog von Longueville.
König Heinrich VIII. befehligte ein
Heer zwischen 25.000 und 30.000
Soldaten, das er über den Kanal
von England nach Calais gebracht
hatte. Ihr Lager schlug die Armee
bei der Festungsstadt Thérouanne
auf, die sie belagerte. Maximilian
hatte weniger Soldaten. Die
gegnerischen Franzosen zählten
7000 Kämpfer und verloren. Das
Relief zeigt das Treffen zwischen
Maximilian und König Heinrich VIII.
vor der zerstörten Festung
Thérouanne.