Maximilian und Innsbruck Zeughaus an der Sill

Maximilian ließ an zentralen Stellen größere Waffenlager anlegen, sogenannte Zeughäuser. Zunächst lagerte er Geschütze, Handfeuerwaffen, Hieb- und Stichwaffen sowie Helme und Panzer der Fußknechte und anderes Kriegsgerät und die Ausrüstung für den Tross im Zeughaus am Inn. Dort, südlich der Innbrücke, befand sich die alte Stadtburg der Grafen von Andechs. Es handelt sich um den heutigen Andechshof mit Sitz des Landesschulrats. Dieses Waffenlager wurde jedoch bald zu klein. Deshalb ließ der Kaiser um 1500 von Jörg Kölderer das große Zeughaus an der Sill außerhalb der Stadt errichten. Um dieses Zeughaus befanden sich einst verschiedene Pulvermühlen, Hammerschiede u. a. Als Antrieb für diese Betriebe diente die Wasserkraft der kleinen Sill. Es handelte sich um das größte Zeughaus in den Ländern Maximilians. Das ist natürlich auch ein Hinweis auf die Bedeutung, die Maximilian Innsbruck zumaß. Heute gehört das Zeughaus mit den Abteilungen Kulturgeschichte Tirols, Silberbergbau, Salzgewinnung, Erfinder und Entdecker, Freiheitskämpfer Andreas Hofer u. a. zu den Tiroler Landesmuseen. Der Innenhof kann durch zwei Tore betreten werden. Links und rechts befanden sich unter den Bogengängen die schweren Kanonen, die eigenartige Namen wie “Pfauenschwanz”, “Weckauf von Österreich”, “Purrhindurch”, “Wunderlich Greth” und “Schöne Katl” trugen. Im oberen Stock wurde das leichte Kriegszeug aufbewahrt. Um das Gebäude bestand ein Wassergraben. Zur Eroberung der Burg Kufstein im Jahre 1504 ließ der Kaiser die damals zwei größten Kanonen “Purlepaus” und “Weckauf” aus Innsbruck holen, deren Aussehen jedoch nicht bekannt ist.

Zeughausbücher Auf Anordnung Maximilians musste Jörg Kölderer Inventare des Zeughauses anlegen, die sogenannten Zeughausbücher. Zwei solche Bildinventare sind erhalten und geben einen ausgezeichneten Einblick in die damaligen Waffengattungen. Angeblich konnten man mit dem in Zeughaus am Inn und im Zeughaus an der Sill aufbewahrten Waffen 30.000 Mann ins Feld ausrüsten.